Montag, 8. Oktober 2018

Fenster und Stauklappen

Große Löcher in das Fahrzeug zu sägen kostet immer erst einmal Überwindung. Ist der erste Schritt getan, macht es richtig Spaß. Sinnvoll ist es, sich für gerade Schnitte eine Tauchsäge auszuleihen. Wir wollen Licht im Fahrzeug haben, weshalb 5 Fenster und drei Dachluken vorgesehen sind. OK - wie groß die Fenster wirken, sieht man erst hinterher. Die 700 x 550 cm Fenster im Sitzbereich tauschen wir nachträglich gegen größere aus (größer geht nachträglich immer einfacher …). Aus Kostengründen haben wir uns für Seitz Kunststofffenster entschieden. Bis auf die Moskitonetze haben wir auf unseren vielen Reisen gute Erfahrungen mit den Fenstern gemacht. Der Einbau geht mit dem richtigen Werkzeug einfach und schnell. Wichtig ist die Ecken wie in der Einbauanleitung beschrieben rund auszuschneiden. Nach Auskunft des Aufbauherstellers kann es bei einem 90° Eckstoß zu Spannungsrissen kommen. Wer das erste Mal Dachluken und Fenster einbaut, sollte beachten, dass hier nur Dekasyl o. ä. verwendet werden darf. Die dauerelastische Dichtungsmasse hält auch nach vielen Jahren noch dicht. Wir hatten bei einem unserer ersten Fahrzeuge Sikaflex 252 Kleber genommen. Nach ein paar Jahren wurde die Dachluke durch Kapilarbildung undicht. Die Luke wieder auszubauen und den Klebstoff gegen Dichtungsmasse zu tauschen, war eine langwierige Arbeit!






Stauklappenbau

Die Stauklappen haben mich viele Tage gedanklich beschäftigt, bis ich die für uns machbare Lösung gefunden habe. Mit zwei L-Profilen ist das einfach umsetzbar. Mit Profilen, die bei der Deutschen Bahn durch die Qualitätskontrolle gefallen sind finde ich sogar eine kostengünstige Lösung. Zwei Profile klebe ich mit Stoß oder überlappend direkt auf das ausgeschnittene Wandmaterial. Als Kleber nehme ich Körapur 666/90 zwei Komponentenkleber. Ein Reaktionsklebstoff, der sich einfach verarbeiten lässt und eine dauerhafte Klebeverbindung herstellt.

Die Klappen bekommen eine versetzte U-Kante, die Seitenwand im Ausschnitt ein Z-Profil, dass ich, damit die Klappe mit Dichtungsgummi passt, auf Stoß setze. Den Dichtungsgummi habe ich kostengünstig von einem Lieferanten für Oldtimer-Zubehör, das Schloss ist ein Edelstahlschloss aus dem LKW-Bau. Insgesamt hat der Bau der beiden Stauraumklappen und der Durchstiegsklappe 2 Tage gedauert. Die bei den Kabinen-Herstellern für den Klappenbau veranschlagten Preise, scheinen mir nach all der Arbeit, die der Bau verursacht hat, doch gerechtfertigt.

Das wird einmal die Klappe

Anschlag für die Tauchsäge
Los gehts!


Bereit für die Füllung


Hier muss das Z-Profil eingesetzt werden




Die Klappen entstehen




Z-Profil in der Seitenwand

L-Profile auf Stoß


U-Profil an der Klappe. Ein L-Profil um die Materialstärke nach innen versetzt




Fertige Klappe


Dichtungskeder auf dem Z-Profil aufgesetzt
Als Abschluss noch ein paar Adressen:

DS2 Kantenschutzprofil Klemmprofil Dichtlippe Gummi von: 
www.kantenschutzprofi.de

Passgenaue Gasdruckfedern für die Klappen gibt es hier. Die netten Mitarbeiter haben mir die Federkraft und die Anschlagpunkte auf die Stellklappengröße berechnet:
www.febrotec.de

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