Montag, 18. September 2017

Ein großer leerer Raum

Zuerst einmal möchte ich etwas über unsere Erfahrungen mit Der Fehntjer schreiben. Während wir in Australien waren, wurden die letzten Arbeiten am Umbau fertiggestellt. Auch wenn die Kommunikation und Dokumentation während der Umbauphase mit etwas dürftig war – das Resultat kann sich sehen lassen. Wir haben nicht nur die Kabine mit Zwischenrahmen von der Firma machen lassen, sondern gleich noch eine ausziehbare Treppe und den Durchgang zum Fahrerhaus mitbestellt. So sieht das ganze jetzt aus:



Hintere Lagerung

Eingefahrene Treppe und Noteinstieg





Der Fehntjer bietet unterschiedliche Varianten für den Kabinenaufbau. Wir haben uns für die Offroad-Variante entschieden. Der Wandaufbau besteht aus Glasfaserverstärktem GFK, dann geschlossenzelliger Schuam und innen Pappelsperrholz. Die Ecken sind gegen ungewollte Kollisionen mit Ästen durch Hartholzeinleger verstärkt. In unserer letzten Kabine hatten wir außen und innen GFK. Das thermisch getrennte Pappelsperrholz im Innenraum macht für uns Sinn. Wir leben zu Hause in einem Holzhaus und sind auch nach vielen Jahren von dem natürlichen Material immer noch begeistert. Wenn wir die Oberfläche nicht vollkommen versiegeln, kann das Material noch atmen, was für das Raumklima wohltuend ist. Der Fehntjer bietet unterschiedliche Ausführungen für die Kanten des Koffers. Wir haben die runde Form genommen, die ab Werk gleich noch an den Eckpunkten aufgedoppelt wird.


Trotz dem kurzen Radstand passt die Kabine mit 4,5 Metern optisch ganz gut zum Fahrgestell. Jetzt stehen knapp 10 qm bereit von uns mit Inhalt gefüllt zu werden. Überzeugend gelöst ist übrigens der Durchgang zum Fahrerhaus. Ich habe mir im Vorfeld unzählige Variationen im Netz angeschaut. Viele Bastler haben sich über eine funktionale Lösung schon den Kopf zerbrochen, mit mehr oder weniger duerhaft haltbarem Erfolg. Die Umsetzung von Herrn Wallschlag ist einfach perfekt und das Geld wirklich wert. Der Faltenbalg lässt sich mit vier Schnappverschlüssen vom Fahrerhaus lösen. In der Verschränkung gibt er der Kabine genug Raum für eine Seitwärtsbewegung, wie ich bei einem Test an einer Schräge sehen konnte. Wenn Paula wieder angemeldet ist mach ich hier mal ein paar Bilder dazu. Die Kabine sitz auf einem an vier Punkten gelagertem Zwischenrahmen. Der Abstand sieht momentan noch sehr hoch aus, ist aber auch der ausziehbaren Treppe geschuldet, die im Zwischenrahmen einen Platz finden musste. Die Zwischenräume werden sich wohl mit der Zeit noch mit Zubehör füllen. Jetzt geht es aber erst einmal an den Ausbau.

Damit wir eine Vorstellung von den räumlichen Gegebenheiten bekommen habe ich mit Klebeband die Umrisse auf den Boden geklebt. Naja – viel Bewegungsraum wird nicht bleiben, deshalb werden wir uns mit möglichst hellen Materialien an den Ausbau machen - und vielleicht doch ein paar Fenster einbauen :o)






Die schwierige Materialsuche

Wir haben lange nach dem passenden Möbelbauplatten gesucht. Bei Reimo gibt es HPL-beschichtetes Pappelsperrholz, mit dem wir schon einige Fahrzeuge gebaut haben. Wir sind extra mal nach Egelsbach gefahren und haben uns vor Ort die aktuellen Dekore angeschaut. Wir wollen auf jeden Fall eine helle Farbe, aber mit dem hochglanz Weiß, dass es als einzige helle Variante gibt, können wir uns nicht so ganz anfreunden. Also weitersuchen im Netz nach leichtem Sperrholz in 15 mm Dicke, damit das ganze Zubehör aus dem Ausbausortiment passt. Demnächst mehr darüber. Jetzt müssen aber erst einmal die Wände und Decke gestrichen werden. Mit dem Farbengeschäft in Achern stehen wir im regen Austausch. Der erste Versuch mit einer lasierenden Wachsfarbe scheitert leider an den ausgetretenen Kleberesten an den Stoßkanten der Sperrholzplatten. Das Holzmaserung war durch die Lasur sichtbar und gab dem Ganzen einen schönen Charakter. Aber die Klebereste blieben sichtbar - und das sieht gar nicht gut aus. Also doch deckend streichen.



Farbe aufrollen – trocknen lassen - Zwischenschliff und dann noch mal Streichen. Der Endergebnis überzeugt uns. Ein homogener heller Farbton. Trotzdem ist das Holz beim anlehnen angenehm warm. Das ist etwas, was wir an dem GFK von Sam vermisst haben. Der nächste Schritt ist den passenden Bodenbelag zu finden.